Hoch über Pfronten wollte der König auf der Ruine Falkenstein eine trutzige Burg errichten. Die Pläne waren schon gezeichnet, zum Bau kam es nicht mehr: Ludwig der II. wurde 1886 entmündigt und ertrank auf bisher ungeklärte Weise im Starnberger See. Trotzdem ist die Wanderung von Pfronten auf den Aussichtsberg lohnend: Durch Bergwälder und Almen führen schmale und steile Steige hinauf. Oben angekommen wird man mit einem 360-Grad-Rundumblick auf Zugspitze, Lechtaler und Allgäuer Alpen und die vielen Seen im Allgäu belohnt.
Auch Neuschwanstein ist zu sehen. Das „Märchenschloss“ und seine schöne Umgebung waren das Ziel des zweiten Tages der „Wandern und Kultur“ – Tour, die von Kunsthistorikerin Heike Bauer und Wanderleiterin Clara Grau organisiert worden war. Nach einer Führung durch das ebenfalls nie vollendete Schloss wanderten die Altdorfer zum Jagdhaus Bleckenau des Königs und anschließend entlang des Alpsees und an Schloss Hohenschwangau vorbei zurück zum Ausgangspunkt.
Etwas Nervenkitzel war am dritten Tag geboten. Bei einer Tour rund um Reutte in Tirol überquerten die acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Highline 179, die längste Fußgängerhängebrücke im Tibet-Stil der Welt. Sie verbindet die Burgruine Ehrenberg und das Fort Claudia und bietet nicht nur atemberaubende Tiefblicke, sondern auch schöne Weitblicke in die Alpen.
Als Kontrastprogramm stand am gleichen Tag noch der Besuch von Schloss Linderhof auf dem Programm. Nach einem Spaziergang durch die weitläufigen Parkanlagen ließen sich die Altdorferinnen und Altdorfer durch die prunkvollen Innenräume führen. Ludwig II. ließ sich beim Bau und der Ausstattung von „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. von Frankreich und Schloss Versailles inspirieren.
Wege schlechten Wetters nahm die Gruppe am letzten Tag schließlich ohne weitere Wanderung Abschied vom Allgäu und dem gemütlichen Gasthof „Oberer Wirt“ in Pfronten, der übrigens von einer gebürtigen Hersbruckerin und ihrem Sohn geführt wird.
