Auf dem Weg zum Monte Castello | © DAV Sektion Altdorf - Volker Güther

Genießerskitour der DAV Sektion Altdorf in der Fanes

15.03.2024

Die diesjährige traditionelle Genießerskitour, organisiert vom Vorsitzenden Volker Güther, führte 20 Frauen und Männer der DAV Sektion Altdorf in die Fanes. Unterkunft war die auf 2034 m gelegene Lavarella-Hütte, die am Anreisetag vom Parkplatz der Pederü-Hütte in etwa zweieinhalb Stunden Aufstieg mit Ski erreicht wurde. Die recht komfortable Hütte mit  eigener Mikro-Brauerei bildet einen idealen Ausgangspunkt für eine große Anzahl an Skitouren, direkt von der Hütte weg. Die in den vorangegangenen zwei Wochen durchziehenden Adria-Tiefs hatten für reichlich Schnee gesorgt, allerdings war die Schneequalität aufgrund des zu warmen Wetters nicht immer optimal.

Am Samstag brach die Gruppe zum Wintergipfel der Neunerspitze auf. Eine bis auf eine kurze Querung durch wenige Felsriegel einfache Skitour mit reichlich 700 Höhenmetern bei besten Wetterbedingungen. Für siebzehn Genießer war auf einer breiten Kuppe unterhalb des Wintergipfels Schluss, drei ambitioniertere Skibergsteiger ließen sich den 20 Minuten und 60 Höhenmeter entfernten Gipfel nicht nehmen. Die Abfahrt war stellenweise herausfordernd, weniger wegen des Geländes, sondern wegen der Schneequalität auf den südlich gelegenen weiten Skihängen.

Am Sonntag entschieden sich drei Teilnehmer für die schwierige Skitour auf den Piz Stiga, dessen über 40° steile und lange Bergflanke absolut sichere Aufstiegs- und Abfahrtstechnik erfordert. Der Rest beschloss, die wohl landschaftlich schönste Skitour in der Fanes auf den Monte Castello in Angriff zu nehmen. Mit hinwärts 80 Höhenmeter Zwischenabfahrt und rückwärts genauso vielen Metern Gegenanstieg.
Nach etwa 4 Stunden Aufstiegszeit war die bereits nach einer Zwischenrast dezimierte Gruppe am Vorgipfel versammelt. Für einige war hier Schluss, die anderen standen auf dem Gipfel, als die erste Gruppe sich abfahrtsbereit machte. Und kaum zu glauben, die schattseitige Ausrichtung sorgte für zwei wunderschöne lange Pulverhänge bei der Abfahrt.

Die Abfahrtsfreude der zweiten Gruppe wurde durch einen harmlos aussehenden Sturz mit einer erheblichen Verletzung getrübt. Weiterfahrt aufgrund einer Schienbeinfraktur (wie sich später herausstellte) ausgeschlossen – die Heli-Rettung funktionierte perfekt.

Montag war Abreisetag. Nur noch 13 Skibergsteiger wollten vor der Talabfahrt noch etwas unternehmen. Ziel war der Col Becchei (Pareispitze), ein anspruchsvoller, aber sehr beliebter Klassiker mit zwei Steilstufen. Harscheisen waren angesagt – der Schnee insbesondere in den Steilstufen war hart gefroren. Wie kommen wir da wohl wieder herunter? Weiter oben dann ideal geneigte Skihänge bis zum geplanten Umkehrpunkt etwa 200 Höhenmeter unterhalb des Gipfels. Schließlich stand ja die Heimfahrt auch noch an. Ungeachtet dessen nahmen drei Skibergsteiger auch noch diesen Gipfel mit und waren nur eine Viertelstunde später als die Umkehrer unten im Tal bei der Pederü-Hütte. Apropos Talabfahrt: da war doch noch etwas mit den beiden Steilstufen? Da war der Schnee mittlerweile aufgeweicht, also keine Probleme, wenn man von der schlechten Bodensicht einmal absieht.

Gegen 14:00 Uhr waren dann alle verbliebenen Teilnehmer auf der Pederü-Hütte versammelt und traten nach einem stärkenden Mittagessen mit vielen schönen Eindrücken die Heimreise an.

Volker Güther