Sonnenaufgang | © DAV Sektion Altdorf - Bastian Linkens

Skihochtour 03/24 Tuoi Hütte

22.03.2024

Wochenende des Mitteldrittels in der Silvretta-Gruppe bei leider nicht ganz idealen Verhältnissen.

Am Freitagmorgen machten wir, die sechs Teilnehmer der Mitteldrittel Skihochtour, uns auf nach Guarda (Schweiz), zum Startpunkt unserer Skihochtour. Ausgestattet mit dem nötigten Equipment und den Skiern auf den Rücken ging es bei gefühlt sommerlichen Temperaturen quer durch Guarda zur Aufstiegsspur in Richtung des Tageszieles, der Tuoi Hütte. Nach kurzer Zeit konnten wir auch die Skier anschnallen und der Aufstieg, mit sanfter Steigung zuerst durch den Wald und später am mehr oder weniger sichtbaren Clozza Bach entlang, begann.

Auf der Hütte war die Freude über ein eigenes Lager für die gesamte Gruppe groß, wurde nur bei der Eröffnung der Startzeit für den nächsten Morgen beim Abendessen etwas getrübt. Auf Grund der Wettervorhersage vereinbarten wir, dass nach einem Thermo-Frühstück um 5 Uhr mit Taschenlampen gestartet wird.

Wie am Vorabend besprochen, starteten wir nach einer mehr oder weniger guten Nacht den Aufstieg mit Stirnlampen in Richtung unserem Ziel, dem Piz Buin. Der Sonnenaufgang während des Aufstiegs war neben dem sichtbaren Gletschereis und dem grandiosen Ausblick mit Sicherheit einer der Höhepunkte unserer Tour. Bei Erreichen der Cunfin Scharte zogen bereits die ersten Wolken und kräftiger Wind auf. Die vorhandenen Bedingungen in Kombination mit dem für Mittag angesagten Wetterumschwung und der noch zu bewältigenden Strecke haben dafür gesorgt, dass die komplette Gruppe abgefellt und den ersten Hang abgefahren ist. Auf dem Gletscher konnten wir noch bei Sonnenschein und einer wunderschönen Aussicht gemeinsam vespern. Am Ende der Pause wurde die getroffene Entscheidung zur Umkehr bereits bestätigt, da sich das Wetter schon deutlich verschlechtert und leichter Schneefall eingesetzt hatte. Nach einem Gegenanstieg fuhren wir bei nun schon schlechter Sicht die harschige Abfahrt zur Hütte ab.

Den Nachmittag vertrieben wir uns mit Kartenspielen, guten Gesprächen und mit der Gewissheit die richtige Entscheidung getroffen zu haben, vor allem als wir den starken Wind, den Schneefall und die nicht vorhandene Sicht von der Hütte aus beobachten konnten und die Erzählungen von anderen Gruppen hörten, die später eintrafen und bei einem Whiteout abfahren mussten.

Auf Grund des Schneefalls und der dadurch erhöhten Lawinenwarnstufe entschlossen wir uns am nächsten Morgen nur noch die Abfahrt ins Tal anzutreten. Somit sind alle Teilnehmer gesund im Tal bei den Autos angekommen. Am Wochenende konnten zwar nicht der gewünschte Gipfel erreicht werden, allerdings hat es allen Teilnehmern mal wieder vor Augen geführt, wie schnell sich das Wetter vor allem im Hochgebirge ändern kann und wie wichtig eine zeitige Umkehr ist.