Der Rückweg nach Castell geht leicht bergauf am Tränksee vorbei durch ein kleines Waldstück und unverhofft steht man dann an der „Schönsten Weinsicht Deutschlands“. Diese Auszeichnung der Tourismusbranche erfolgte 2012 nach einer Abstimmung per Internet. Hier bietet sich ein atemberaubender weiter Blick über die Casteller Weinberglagen in das fränkische Land. Davor erhebt sich der mit Kastanien bekrönte Schlossberg, dahinter sind der Schellen- und der Kugelspielberg zu erkennen. Über die Baumwipfel ist der Treppenturm des Alten Schlosses sichtbar. Ein Blickfang ist die riesige Casteller Gerichtslinde, wo bis ins 15. Jhdt. hier oben Recht gesprochen wurde. Die Versammlungen waren öffentlich und fanden nur bei schönem Wetter statt, um keine überstürzte Urteile zu fällen. Durch die Kehren des Schlossbergs geht es jetzt hinab und dann nach Castell, wo sich ein Blick in die St. Johanneskirche empfiehlt. Eine Besonderheit in dieser spätbarocken Grafschaftskirche ist der Kanzelaltar aus Casteller Alabaster.
An der ältesten Bank in Bayern, der Fürstlich Castell´schen Bank, Credit-Casse AG, sowie dem Weinkontor vorbei kommt man dann zum Schloss Castell. Das Schloss ist heute noch der Sitz der Familie der Fürsten zu Castell-Castell. Es entstand im 17. Jhdt. mit dem Künzelsauer Peter Sommer als Baumeister. Die frühbarocke Anlage mit ihren drei Flügeln war die erste ihrer Art in Franken. Sie wurde im 19. Jhdt. von einem sehenswerten englischen Landschaftspark umgeben.
Zum Abschluss ging es dann per Bus ins nahegelegene Wiesenbronn zu einer zünftigen Brotzeit mit Wein. Zuvor war noch eine Besichtigung der Kelterei angesagt.