Der Col Lauson war diesmal nach einem schneearmen Winter komplett schneefrei und der schmale Trail schlängelte sich gut sichtbar abwärts durch teilweise seilversicherte Felsabstürze und Geröllfelder. Unzählige Serpentinen wechselten mit flott fahrbaren Pfaden bis im Almgelände vom Rigugio Vittorio Sella, wo bei Cappuccino endlich wieder die Sitzposition eingenommen und durchgeatmet werden konnte.
Erholung war sowohl mental als auch physisch nötig, da weitere 1000 Hm auf immer wieder verblockten Wegen mit Folgen von hohen Felsstufen und senkrecht als Wasserableiter aufgestellten Granitplatten in Kettenblatthöhe zu meistern waren: fortwährend individuelle Fahrsituationen, die im Fahren entschieden und ggf. abgebrochen werden mussten – ein Sturz war in dem Gelände keine Option.
In Valnontey war der Ritt geschafft, eine einfache Schotterpiste führte nach Cogne. Dort wurden nach Check-In und Duschbad dann bei regionalem Vino und Pizza die unzähligen Eindrücke und Situationen ausgetauscht. Anschließend klang der Abend unerwartet lebhaft bei live-Musik vor Gletscherkulisse lange nicht aus.
Ein arg ausgeschlagenes Tretlager verschaffte einem weiteren Teilnehmer einen Ruhetag in Aosta mit Besuch der bewährten Bike-Werkstatt. Die anderen schraubten sich auf den Passo Invergneux auf 2900 m, badeten ganz hoch oben in Drachenblut (=eiskalter Bergsee) und glitten, so unbesiegbar geworden, die 1500 Hm epischen glatten Trails Richtung Cogne und nach einer Eis-Pause weiter runter nach Aosta.
Am letzten Tag gings noch auf den nahen Zumba-Trail und nur eine Reparatur-Improvisation eines abgerissenen Schaltwerks verhinderte das Dauer-Abo in der Bike-Werkstatt.
Randvoll mit Eindrücken und Erlebnissen ging es auf die lange Rückreise mit dem festen Vorsatz nach neuen Abenteuern im nächsten Jahr.
Bis dahin bietet die Bergradgruppe der DAV-Sektion Altdorf einfache bis anspruchsvolle Ausfahrten im Altdorfer Land und Alpengebiet mit Fokus auf gemeinsamen Erlebnissen und Freundschaften.
Foto und Text: Jan Kürschner